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Bilderwelten


 

 
   "Bilderwelten"

Auszug

Über fünfzig Jahre alt musste ich erst werden, um mich an sie heranzutasten. Was hat mich bewogen, überhaupt einen Versuch zu wagen?

Ich hatte plötzlich sehr viel Freizeit. Mein Job forderte nicht viel von mir. Der komplette Feierabend, die Wochenenden gehörten ausschließlich mir. Das Fernsehen ödete mich furchtbar an, ich wollte nicht vor der Kiste dämmern. Ich beabsichtigte mich sinnvoll, wenn es ginge auch mit einem sichtbaren Ergebnis, zu beschäftigen und es sollte zunächst kein Vermögen kosten, auch hatte ich wenig Ambitionen, andere Menschen in mein künftiges Tun einzubeziehen. Ich wollte ganz alleine etwas schaffen, was mich begeistert, fesselt und mich eventuell gleichermaßen mit Stolz erfüllen würde, denn leider musste ich immer wieder feststellen, dass ich einfach nichts kann, was dieses so unbeschreibliche Gefühl hervorrufen könnte.

Ich begann also, zugegeben auch aus einer furchtbar aufkommenden Langenweile heraus, mit dem Zeichnen von Gesichtern mit Bleistift und Kohle. Als Vorlage dienten Fotografien, auch mein Spiegelbild musste so oft herhalten. Es wurden mehr oder weniger grausliche, alienähnliche Monster. Komischerweise entmutigte mich dieses gar nicht, im Gegenteil, ich zeichnete auf strukturiertem Papier, verwendete dann auch verschiedene Kreiden, auch farbige und fand, dass ich besser wurde, erkannte Ähnlichkeiten, was mich schon mit ein wenig Stolz erfüllte, denn das ist wirklich sehr schwierig. Ich arbeitete immer weiter, setzte in sicher lächerlicher Art und Weise alle Finger ein, um zu wischen und zu verwischen, probierte und experimentierte, verwüstete die Küche, denn dort war mein Malplatz. Langeweile hatte ich schon lange nicht mehr und das Fernsehen war nun total abgeschrieben.

Die Porträtmalerei ist sicher eine Kunst, die viel Sorgfalt verlangt und ein sehr genaues Auge für das typische des Modells, wenn denn Ähnlichkeit erzeugt werden soll. Man denkt nicht über Inhalte nach, sondern muss vorrangig Fertigkeiten entwickeln, Techniken suchen, um zu einem schönen Ergebnis zu gelangen, wenn es denn keine Karikatur werden soll.

Ich begann auch allmählich mit Acrylfarben zu hantieren, nicht nur um Farbe in die Gesichter zu bringen, denn dies können farbige Kreiden auch mit größter Leuchtkraft erzeugen. Ich begehrte Neues auszuprobieren. Die Porträtmalerei hielt mich lange Zeit gefangen, allerdings beschränkte ich mich nur auf Gesichter, alles andere erschien mir als Autodidakt einfach zu schwierig, wollte ich doch auch nur das tun, was mir Spaß bereitete und mich nicht belasten oder mir gar etwas vermiesen würde. Ich wollte tatsächlich nur Freude am Malen empfinden, mir nichts aufzwingen, dann wäre die Sache nicht durchzuhalten oder ich hätte womöglich mich nicht so überraschend weiterentwickelt. Außerdem wollte ich unbedingt herausfinden, was mein Gebiet sein könnte, in dem ich lernend, inspiriert verweilen möchte....

 

Oft erdachte ich zu den Bildern Verse, die dem Betrachter vielleicht das Hineinfühlen und das Verstehen der Gesichtsausdrücke erleichtern, eine tiefgründigere Deutung ermöglichen und die Botschaft sichtbarer werden lässt.  Bilder ergänzen in wundervoller Weise das geschriebene Wort, aber es funktioniert auch anders herum.

 

Das mit dem Titel „Spiegelflucht“ versehene Bild ist ein Beispiel: 

 

 

 

Spiegelflucht                                   

 

Wir schauen in den Spiegel

Hoffnungsvoll zu sehen
strahlende Jugend

Wir schauen in den Spiegel

Hoffnungsvoll zu sehen
makellose Schönheit

Manchmal erblicken wir 
den Schimmer der Vergangenheit

Manchmal entdecken wir
die Spuren des Gestern

Manchmal erahnen wir
die Furchen der Zukunft

                             Kaum beruhigt das heutige Bild, 
                             s
elten befriedigt das Gegenwärtige,
                         Vergeblich ist die Flucht, vor dem Spiegel des Lebens.

 

 


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