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Kopfgeburt




                                                         F e b r u a r  2008

 
Vegetarier aller Länder entkleidet uns
                                         

Ein Vegetarier liebt Tiere. Er hat Achtung vor ihrer Daseins-berechtigung und isst sein Fleisch nicht. Das ist löblich. Fakt ist allerdings, dass Millionen von Menschen alles essen, was sich bewegt oder sich mal bewegt hat und sie geben auch vor, Tiere zu lieben. Das ist erstaunlich, auch befremdlich aber gleichermaßen sehr vertraut.

Vegetarier mogeln manchmal ein wenig, denn sie tragen nicht nur Gummilatschen, sondern auch die guten Lederstiefel. Ups! Oder sollten es immer nur die Kunstledernen sein, dann bitte ich um Verzeihung. Aber sie essen kein Fleisch. Das ist ein Anfang! Doch nur kein Fleisch zu essen rüttelt nicht auf, es ist nicht genug, wenn auch wenigstens ein aktiver Beitrag. Die Massen der Fleischfresser sind dickfellig. Engstirnig verlangen sie nach einem Kotelett oder den Hähnchenschenkeln. Und sie schlachten Hunde und pressen Katzen in Paletten, um sie besser verschiffen zu können. Müllers schalten solche Dokumentationen immer gleich  ab. Die Fernsehfritzen können einem aber auch den ganzen Appetit verderben. Wie wunderschön ist dagegen die Hitparade der deutschen Volksmusik.

Menschen sind Monster, die tausendmal verfressener sind als jeder blutrünstige weiße Hai es je sein könnte. Wer, wenn nicht die Vegetarier, die ohne sichtbaren Schaden genommen zu haben fleischlos leben, sollten dem ungenierten Treiben der Monster Einhalt gebieten.

Vegetarier entkleidet uns, stellt euch an die Spitze, entblößt die Monster, reißt ihnen die Decken weg, zieht ihnen die Schuhe und Pelze aus, macht sie nackig und scheucht sie so in das ewige Eis.

Na gut, so funktioniert das auch nicht. War ein Versuch!

Der Feinschmecker lässt sich seine Gänseleberpastete auf der Zunge zergehen, tätschelt liebevoll seinen Hund Waldi und sieht mit entsetzten Augen im Fernsehen, dass wieder ein Killerwal an  Land gekommen ist, um eine Stadt auszulöschen. In den Nachrichten wird über die bedrohliche Zunahme von Feldhasen und Kormoranen berichtet. Tiere vernichten unsere landwirtschaftlichen Kulturen. Sie nehmen uns die ganze Nahrung weg. Das Aus für Fischer und Bauern. Man gibt sie zum Abschuss frei. Also die Hasen und Vögel meine ich natürlich.

 „ So geht das wirklich nicht mehr weiter, sagt Meier empört, „Man müsste noch etwas anderes  unternehmen“, und betrachtet dabei nachdenklich den frisch zu Tage geförderten Inhalt seiner Nase. Diese unkontrollierte Vermehrung, also diese Karnickel, ein Skandal ist das. Vielleicht sollte man die Rammler kastrieren. Alle!

„Wir können ja gar nicht vegetarisch kochen, wenn das so weiter geht. Das ganze Getreide rammeln die gnadenlos runter“, wimmert Frau Meier. „ Die Viecher ruinieren die halbe Landwirtschaft. Oberförster Knallerballer meint das auch, deshalb haben wir jetzt auch die Hirschgehege, daneben ist gleich das schöne Geschäft für Wildfleisch.“

Und alles wäre so teuer, fällt den anderen ein. Und dem Ganzen wird jetzt sowieso ein schnelles konsequentes Ende bereitet, die Hühnerbrut wird zum Beispiel erst einmal vorsorglich gekeult. Die verpesteten Schweine und die verseuchten Rinder müssen auch weg. Alle!

Lieschen nickt altklug und knabbert an ihrer Möhre. Sie ist heimlich mit Pestiziden behandelt, die Möhre natürlich. Lieschen ist nur ein wenig mit dem Klammerbeutel gepudert aber sonst ist sie noch gesund. So spricht man mal geruhsam, zuweilen auch ein wenig erregt über die unerträglichen Zustände in der Welt, über das ständige Reißen der Nahrungsketten und über die bevorstehende Krötenwanderung. Man ist interessiert und betroffen, schüttelt traurig die Köpfe und geht achselzuckend, manchmal auch leise weinend auf die Toilette. Der Stuhlgang klappt nicht aber die Frisur sitzt.

Zum Mittag gibt es saures Lüngerl mit Graupen. Meier seufzt und gähnt.

Die Welt ist schlecht. Vegetarier haben Recht, doch gebt fein acht, davon ist noch keiner aufgewacht.

 

****

 



          

Der Schnee                    Januar (war aber 2004...vielleicht wird es ja 2008 ganz anders))

 

Jedes Mal muss ich mich irgendwie durch den Winter mogeln, denn ich liebe ihn nicht so inbrünstig wie all die vielen Skifreunde in den Berglandschaften. Sie kennen den Winter und tun so als würde er das Größte sein und ihnen so gar nichts ausmachen. Manchmal stürzen zwar die Dächer ein und man kommt nicht aus der Haustür, aber der Winter mit seinem Schnee is fei schee, gä!

Man weiß, im Winter ist mit Schnee zu rechnen, auch wenn in Abständen verkündet wird, ein furchtbarer Treibhauseffekt sucht uns gegenwärtig und künftig heim. Ich will hier absolut nichts anzweifeln oder gar verniedlichen, aber allmählich hätte ich gern ein wenig Treibhauseffekt, da der fortwährend fallende Schnee mein Gemüt befällt. Schlicht: er geht mir ganz gewaltig auf den Sender! Jeden Morgen muss ich erschrocken entdecken, dass meine mühevoll geschaufelten Pfade zum Auto und erst recht zu den Mülltonnen so mir nichts dir nichts verschwunden sind.

Ich schaufle also wie blöde alles zum Hundertsten mal zur Seite, friere allerdings kein bisschen mehr und stehe, sportlich ertüchtigt, endlich schweißtriefend vor meinem Auto. Oh, denke ich, ist es auch meines? Es war ja nur ein weißer Haufen sichtbar. Na ja, ganz verwirrt, schnee-debil bin ich noch nicht, denn vor meinem Hause stehen in der Regel nur drei Fahrzeuge, so definiere ich mutig und unglaublich clever sofort den Haufen und fege die weißen Massen, leicht missmutig schon, in alle Winde.

Hatte ich schon erwähnt, dass meine Nebenstrasse höchst selten den allgemeinen Winterdienst begrüßt? Mit anderen Worten, der hat offensichtlich Wichtigeres zu bedienen. Ich sehe das teilweise ein und folge den verwehenden Spuren der Zeitungsfrau, die mit ihrem kleinen Fahrzeug jegliche Nester anfahren muss, um die Zeitungen mit den aufbauenden Erörterungen über die Flexibilität und Tüchtigkeit unserer Winterdienste, den beunruhigten Bürgern zuzustellen.

Da ich nur eine wohltuend kurze Strecke zum Arbeitsplatz zurückzulegen habe, (Gift für Motor und Batterie, aber ein seltenes Zuckerchen für mich) strapaziert der Schnee allerdings auch in der Mittagspause meine Nerven, denn ich habe, bevor ich den Heimweg antrete, noch einmal den Schneebesen zu führen, nicht um Schaum zu schlagen, was auch nicht meine Art wäre. Dennoch gibt es sie…die Schaumschläger  (auch ohne Schneebesen). Sie kratzen einfach den Schnee von Gestern zusammen, blasen sich und ihn auf bis die Sache platzt, was gewöhnlich nicht sehr lange dauert. Diese schrecklichen Mogler! Das Eigenartige ist nur, dass sie es immer wieder praktizieren und offensichtlich das Knallen nicht vernehmen. Vermutlich aalen sie sich Geräusch gedämpft in ihrem Schaum und können somit auch das mitleidige Lächeln der Beobachter nicht erblicken, vielleicht sind sie einfach schneeblind, die Armen. Mögen sie im fade schäumenden Schnee glücklich werden.

Wende ich mich notwendiger Weise wieder den wahren Liedchen des Tages zu: „Leise rieselt der Schnee“.

Ich fahre also vorsichtig nach Hause um zu speisen…huch, wo ist mein Parkplatz…vom Winde verweht? Nö, vom Schnee bedeckt! Also wieder…siehe oben…!! Man muss sich ja Appetit holen. Arbeit an der an frischer Luft hilft immer. Die Pause schrumpft, das Wetter hält. Die Berichtler haben es auch so versprochen, ich bin trotzdem nicht so richtig lustig. Ich schneie so buchstäblich in mein Heim herein und sehe die Oma im Sessel liegen, Beine hoch gelegt, weil so geschwollen. Die Großwetterlage wird sich ändern, meint sie. Was heißt das nun wieder, denke ich bestürzt, kommt nun der ganz große Schnee, die Eiszeit oder greift endlich der Treibhauseffekt? Ich beginne mir ernsthaft Sorgen zu machen und bereite das Mittagessen. Zwischendurch brabbelt mein Rücken, ich möge endlich das Schneeschippen mal dem Nachbarn überlassen, der hätte Zeit, weil arbeitslos. Ich glaube, der geht gar nicht raus, der Schnee stört ihn nicht, ich habe ihn ja auch schon beiseite geschoben, außerdem schläft er vermutlich lange und ärgert sich nicht über die Dinge, die täglich Draußen passieren. Lassen wir ihn schlafen, er hat weiß Gott andere Sorgen.

Es gibt Menschen, die schlafen einfach etwas länger und ein Teil der Arbeit ist beim Erwachen dann bereits getan. Warum funktioniert das nur bei mir nie, frage ich mich verwirrt. Ich sollte es mal überprüfen, es heißt doch, wer früh aufsteht hat mehr vom Leben. Was auch immer, scheinbar nur ein Mehr an Arbeit. Aber Arbeit ist Leben und Leben ist schön. Also sooo schön ist es dann wieder nicht, wenn es täglich und nächtlich wie verrückt schneit.

Dennoch bin ich erstaunlich guter Dinge, der Schnee wird nämlich tauen, das Eis wird brechen und alles ist in Butter…die schmilzt dann in der Sonne, wenn alles durchs Ozonloch reinkommt, was uns umbringen könnte…ein anderes Thema…Vermutlich hilft dann das immer wieder praktizierte Durchmogeln überhaupt nicht mehr.

 

 

 

                                                    Dezember

                                                   

Eine kleine böse Weihnachtsgeschichte…alle Jahre wieder

 

Das Fest der Liebe steht vor der Tür und begehrt mit permanenter Boshaftigkeit ganz unchristlich, reichlich unverschämt und lautstark Einlass. Eigentlich stehen schon seit Herbstbeginn oder früher als Weihnachtsmann umgeschmolzen oder verkleidete Osterhasen in den Auslagen und die Kataloge mit angeblich neuen Geschenkideen drohen uns zu erschlagen.

Eine neue Matratze so für die Liebe um Weihnachten, eine attraktive goldene Toilettenbürste oder ein besonders tolles Topfset, auch nicht schlecht, denn die Liebe geht bekanntlich durch den Magen, sagt man, wird wärmstens empfohlen. Also wenn ich mir überlege, dass mir Liebe zu Teil werden soll, die schon durch einen Magen gegangen sein soll, dann wird mir mal kurz ziemlich krass unwohl. Solche Liebe mag ich  nicht, auch nicht an Weihnachten. Dann würde ich lieber eine weihnachtliche Matratze, todsicher milbenfeindlich, nehmen, wobei ich bereits eine gute habe. Also bitte von derartigen Gaben absehen. Würde ja auch unheimlich viel Einwickelpapier und Schleifenband draufgehen, was mit Sicherheit teurer als die Matratze sein dürfte. Aber was Eingewickeltes möchte ich schon haben.

Sind wir nicht besessen davon, all das so sorgsam und liebevoll Verpackte wie im Rausch aus dem Papier zu fetzen bis die ganze Stube wie nach einem mittleren Erdbeben aussieht und das bei voller Festbeleuchtung. Das zu Tage geförderte Geschenk halten wir sodann schon etwas erschöpft in unseren Händen und in anbetracht der erwartungsvollen Augen des Schenkers, ringen wir uns ein müdes Lächeln ab, auch eine fade Bemerkung wie:“ das habe ich mir schon immer so gewünscht“, passt nicht so recht im Tonfall zum vorherigen Auspackrausch.

Der Gabengeber murmelt verlegen, man könne das Ding ja umtauschen und beißt sich die Zähne an einer Pfeffernuss aus.

Manchmal kann man schon im trauten Kreis der Familie er-folgreich Tauschgeschäfte starten, dann kommt doch noch ein wenig Seligkeit auf, die aber beim Weihnachtsschmause wieder vergehen könnte, wenn nämlich irgendwas nicht üppig oder ausgefallen genug, manchmal wieder nicht so wie gewohnt angeboten wird.

Es gibt da vielfältige Möglichkeiten, die Liebe ein wenig schrumpfen zu lassen.

Viele Menschen beschließen daher, einfach zu verschwinden. Sie versuchen der weihnachtlichen Liebe zu entrinnen.

Hab auch schon drüber nachgedacht.

Man stelle sich vor, die halbe Menschheit ist verschwunden und das Fest der Liebe steht fordernd vor der Tür. Dem Fest würde ja noch mehr die Liebe vergehen, wenn seine Opfer nicht zahlreich genug gequält schreien: „ wir wollen kein Weihnachten, uns ist nicht danach, wir haben kein Geld und zu dick sind wir auch!!“ Das Fest fordert seine Opfer…viele…unheimlich viele. Letztlich ist ihm egal, wenn wir danach dick und ohne Geld sind. Wir können ja nun zehren und müssen das Allerletzte geben, um wieder schlank zu werden. Doch unsere Fettpolster bleiben uns hartnäckig treu. Das wäre wieder eine ganz andere Geschichte!

Aber zum Glück  machen sich nicht alle davon (nur die Begnadeten, die sich leisten können, oh, so fröhlich abzufliegen).

Wir anderen ertragen die gnadenbringende Zeit, nehmen alle Gnaden hin, zähneknirschend aber milde lächelnd und geben alles an Liebe, was da ist … und weg muss…wie immer. Ein Mondgenie hält alles aus, macht fast alles mit und mogelt bis die Schwarte kracht.

Bis das Gebimmel wieder für ein Jahr verhallt und wir uns vom Feiern, unsere Wunden leckend, erholen dürfen.

 

 

 

November

Novemberbetrachtung

 

Wer mag schon November? Nur die begnadeten Bürger, die zur Novemberzeit in wärmere Regionen fliegen. Aber sie kommen wieder und müssen deshalb auch jedes Jahr mit diesem Schock leben, der sie ereilt, kaum haben sie heimatliche Erde betreten. Schließlich ist in Deutschland November.

Eigentlich ist nur die Vorfreude das einzig Reelle und sie steigert sich sogar. Wir sollten es bei ihr belassen, dann bliebe uns der Schock erspart. Man könnte nebenbei noch eine Menge sparen. Wir schauen uns die Bilder im Internet an, die andere Urlauber im Schweiße ihres Angesichts anfertigten, meistens nimmt man ja nur die Zuckerstücke auf. Die Wirklichkeit ist nämlich immer weniger toll. Das weiß man ja. Also was soll das Ganze?

So ein Heimkehrerschock im November kann ja viel Schlimmes anrichten. Diese mit warmen Erinnerungen angereicherten Arbeitnehmer gehen nun noch missmutiger an die Arbeit. Wie soll es da einen Wirtschaftsaufschwung geben? Diese Novemberflüchter entwickeln nach ihrer Rückkehr einen nicht unerheblichen Widerwillen gegen ihr Heimatland oder glaubt wirklich irgendeiner, dass von bestens erholten Menschen nur eitel gute Laune verströmt wird und nun die unbändige Arbeitslust hemmungslos ausbricht?

Man sollte das verbieten. Das Reisen im November ist ein Übel, ganz abgesehen davon, dass die anderen, die im November nicht weg können, noch  mauliger werden, weil sie die Stange halten müssen auf der im Nebel die Krähen krächzen.

Aber im November ist auch der 11.11. Ein echter Narr muss hier dabei sein. Schließlich will man sich auch mal verkleiden und somit völlig unerkannt hemmungslos blödeln und lachen dürfen, oder eben andere witzige Sachen, die die Narren halt so treiben in diesem Treiben. Danach ist wieder Schluss mit lustig. Der graue November lässt die Mienen einfrieren. Nur die ganz Harten grinsen weiter. Aber die lachen immer, sogar im November, auch ohne zu schunkeln oder in der Polonaise mit ganz großen Schritten wildfremden Menschen auf die Schulter zu fassen. Sie sind nur in der Minderheit. Die fahren nämlich im Dezember weg, wenn die heilige Nacht, das Christkind mit ihren Hirschen und die Verwandtschaft drohen über sie hereinzubrechen.

Der Schock überfällt sie später allerdings auch, nur in abgeschwächter Form, denn im Januar nach Rückkehr aus der Urlaubswelt, geht es allmählich wieder aufwärts. Wir glauben das, wir wünschen uns ja immer ein frohes Neues Jahr.

Schließlich hat dann bereits auch wieder ein neues hoffnungsvolles Jahr begonnen und es ist nicht mehr November.

 

 

 

 


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Lest, lacht und denkt nach...die Zeit rennt niemals davon...sie ist immer vorhanden.
 
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